Patagonien - Kapitel 10

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Am Abend des 19.Jan. standen wir wieder am Grenzübergang San Sebastian. Diesmal Richtung Chile. Erst vor vier Tagen waren wir schon mal hier, doch es kam uns wie eine Ewigkeit vor. Weiter geht's über eine staubige, vielbefahrene Piste die [257] nach Puerto Espora. Tatsächlich bekamen wir gegen 23Uhr noch eine kostenlose Fähre und es wurde eine surrealistische Überfahrt bei Mondschein über die Magellanstrasse. Hier realisierte ich die Tatsache, das wir nun nach etwa 6000km Piste wieder "Richtung Heimat" unterwegs waren.

Gegen 1Uhr kamen wir auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz am chilenischen Parque Nacional Pali Aike an. Erstaunlicherweise brannte noch Licht im Häuschen des Parkwächters und wir wurden freundlich begrüßt! Miguel nahm sich wirklich Zeit und zeigte uns an einem selbstgebastelten Modell die Parklandschaft und an welchem Vulkan man am besten übernachten kann! Man muss ja auch mal Glück haben! :) Pali Aike ist eine Landschaft aus großen Lava Feldern und Vulkanen, die man über Wanderwege erreichen und begehen kann. Auch gibt es Lava Höhlen und die erstaunlichen Guanackos, die hier scheinbar von "Nichts" leben können.

Nachdem wir Pali Aike ausgiebig besichtigt, und auch in den Crater Morada del Diablo gestiegen sind, ging es weiter über den Grenzübergang Monte Aymond. Wieder mal in Argentinien, wieder mal Pampa, also schrubbten wir km bis zum Monumento Natural Bosque Petrifikado de Jaramillo. Kurz vor dem Parkeingang wird die Landschaft seltsam bergig. Verheerende Vulkanausbrüche haben das Gebiet mit Massen von Asche bedeckt, welche jetzt langsam vom Wind abgetragen wird. Man kann auf den Bergen noch die darüber liegende Lava Schicht erkennen.

Im Bosque Petrifikado de Jaramillo glaubt man seinen Augen kaum. Überall liegen bis zu 3m dicke und 30m lange Baumstämme herum, an denen man noch jedes Astloch und die Jahresringe erkennt. Selbst die Farben des verrottenden Holzes oder einer Moosflechte sind erhalten, überall liegen Holzstückchen herum, so das man denken könnte, schnell ein Lagerfeuer zünden zu können. Doch falsch gedacht. Das "Holz" ist 150Millionen Jahre alt und versteinert. Die meist 25m hohe Vulkanasche und durchdringendes Wasser hat die Stämme petrifizieren lassen. Zu erwähnen ist auf jedem Falle noch das kleine aber interessante Museum, das besondere Fundstücke zeigt und die geologische Geschichte des Gebietes erklärt.

Weiter ging es durch die Pampa del las Tres Hermanas und die Pampa del Setenta. Bei Comodoro Rivadavia verließen wir die Ostküste am Atlantik und fuhren Landeinwärts bis Sarmiento, wo sich die Landschaft plötzlich in eine grüne Oase verwandelte. Hier gibt es reichlich Wasser, was wir abends dann auch durch Massen von Mücken zu spüren bekamen.

Der Dunstschleier auf dem rechten Bild ist nicht etwa Nebel, sondern eine der üblichen Pisten, auf denen die Autos viel Staub aufwirbeln.

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